Die Pädiatrische Palliativversorgung durch das Kinderpalliativzentrum kann während der Phase eines unklaren Therapieerfolges oder bei Therapieversagen notwendig werden. Ziel ist nicht die Heilung der Krankheit, sondern eine wirksame Linderung leidvoller Beschwerden. Die Palliativversorgung wird individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder und ihrer Angehörigen abgestimmt und ermöglicht so die bestmögliche Lebensqualität in Selbstbestimmung und Menschenwürde.

An der interdisziplinären Therapieplanung, stationären Behandlung und wöchentlichen Teambesprechungen sind beteiligt:


  • Kinderärzte/-innen (aus den Fachbereichen Allgemeine Pädiatrie, Schmerztherapie und Palliativmedizin, Neurologie, Gastroenterologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Onkologie)
  • Psychologen/-innen
  • Kinderkrankenschwestern/-pfleger
  • Pädagogen/-innen
  • Fachkinderkrankenschwester Basale Stimulation / Intensiv (Beatmung)
  • Krankengymnasten/-innen
  • Seelsorger
  • Musik- und Kunsttherapeut/-in
  • Sozialarbeiter
  • Ambulanter Kinderpalliativpflegedienst
  • Qualifizierte Ehrenamtliche

Die komplexe und differenzierte Symptomlage macht neben den fachlichen Kenntnissen des multiprofessionellen Teams auch hochtechnische Apparatemedizin notwendig (z.B. bei der Drainage von Ergüssen, der Intensivierung einer Heimbeatmung, der Initiierung einer PCA-Pumpen-Therapie, der Durchführung einer multimodalen Schmerztherapie bei unerträglichen Schmerzen).
Im Rahmen der stationären Palliativversorgung werden die medizinisch-pflegerischen und psychosozialen Maßnahmen mit Hilfe verschiedener anderer Therapieansätze vervollständigt.

Dazu gehören

  • Basale Stimulation: ganzheitliche Anregung der Sinneswahrnehmung
  • Physiotherapie: z.B. Atemtherapie oder Bewegungstherapie
  • Musiktherapie: gezielter Einsatz von Musik zur Erhaltung vorhandener Ressourcen oder auch Förderung von nicht bekannten Fähigkeiten
  • Kunsttherapie: als eine Möglichkeit der Reizsetzung, Wahrnehmung und des Ausdrucks mit Hilfe von Farbe, verschiedenen anderen Materialien und Bewegung

Im Bedarfsfall werden psychotherapeutische Hilfen, Begleitung durch Hospize oder Seelsorger sowie Kontakte zu Geschwister- und Trauergruppen vermittelt. Die therapeutischen Angebote werden durch Veranstaltungen qualifizierter Ehrenamtlicher und der tiergestützten Therapie ergänzt.

In Kooperation mit dem klinikgestützten, ambulanten Kinderkrankenpflegedienst der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln werden Kinder mit lebenslimitierenden Erkrankungen ambulant zuhause versorgt. Es wird immer eine enge Kooperation mit den Haus- bzw. Kinderärzten angestrebt. Eine 24-Stunden-Rufbereitschaft zur Krisenintervention wird von Ärzten und Pflegenden angeboten.